Was machen Karto­grafen/innen?

Kartografen/innen sind Experten/innen für die Erfassung von Daten über natürliche und künstliche Elemente der Landschaft, wie bei­spiels­weise Berge und Straßen, sowie für die Analyse verschiedenster Themen, die unsere Umwelt beeinflussen. Dazu zählen Aspekte wie Siedlungs­geo­grafie, Infra­struktur, soziale, ökono­mische und politische Faktoren. Auf Basis dieser Informationen erstellen sie sowohl gedruckte als auch digitale und multi­mediale Karten. Die Grundlage ihrer Arbeit sind Geo­informa­tions­systeme, die sie auch eigen­ständig aufbauen und verwalten. Da sich der Lebens­raum der Menschen ständig wandelt, ist es notwendig, dass Karto­grafen/innen Karten und Atlanten kon­tinu­ierlich aktuali­sieren und erneuern.

 

Kartografen/innen ermöglichen eine visuelle Erforschung der Erde durch die Erstellung von Karten. Sie entwerfen zweck­mäßige Karten, produzieren diese und berück­sichtigen dabei auch ökonomische Gesichts­punkte. Die Bearbeitung von Geodaten erfolgt so, dass sowohl irdische Regionen als auch Himmels­körper verkleinert und in zwei­dimen­sionaler Form darge­stellt werden können. Dabei sind bestimmte Verzerrungen unum­gänglich. Die Objekte werden nicht in ihrer wahren Gestalt, also figürlich, sondern symbolisch dargestellt, indem verschiedene Zeichen, Farben oder Schriften verwendet werden – beispielsweise auf Stadtplänen, Straßen- und Wander­karten, Routen­planern, See- und Fluss­karten, Welt­karten, Stern­karten, Globen oder Atlanten.

 

Kartografen/innen werden nicht nur für topo­grafi­sche Karten, sondern auch für Themen­karten benötigt, da ihre Expertise in diesem Bereich unverzichtbar ist. Hier stehen bei­spiels­weise siedlungs­geo­grafische, infra­struktu­relle, soziale, wirtschaftliche, politische, administrative oder historische Aspekte unserer Erde im Fokus. Auch die Erstellung offizieller Kartenwerke zählt zu ihren Ver­ant­wort­lich­keiten. Absolventen/innen eines Masterstudiums über­nehmen oft leitende Funktionen und können sich auch in den Bereichen Wissen­schaft und Forschung enga­gieren. Zum Beispiel sind Karto­grafen/innen für die Extraktion neuer Einsichten aus den Daten­banken der Geo­informations­systeme zu­ständig. Mithilfe dieser Systeme und den daraus abge­leiteten statis­tischen Daten sowie Forschungs­resultaten erstellen, aktualisieren oder replizieren sie entsprechende Karten oder Atlanten.

 

Kartografen/innen zeichnen sich durch ihre analytischen Denkfähigkeiten und ein ausge­prägtes räumliches Vor­stellungs­ver­mögen aus. Sie sollten zudem künstlerisch begabt sein und mit Ausdauer, Sorgfalt, Präzision und Liebe zum Detail arbeiten können. Um erfolgreich zu sein, benötigen sie auch Kommu­nika­tions­geschick, ein Verständ­nis für Informationstechnologie und ein Auge für ästhe­tische Gestaltung. Dies ist insbesondere wichtig, wenn sie mit Kunden/innen über die Gestaltung von Kartenwerken verhandeln und ihre Entwürfe gemeinsam mit Experten für Programmie­rung und Kartenlayout in gedruckte oder multimediale Kartenwerke ver­wandeln. Als Projektleiter/in sind sie zudem für Organisation, Planung und Personal­führung innerhalb ihres Teams ver­ant­wort­lich.