Bau und Qualitätssicherung:
Der Schlüssel zum Projekterfolg

BAU.JOBS: Ihre Karriere in der Qualitätssicherung im Bauwesen

Die Qualitätssicherung ist im Bauwesen ein zentraler Bestandteil jeder Projektphase. Sie sorgt dafür, dass Bauwerke nicht nur funktional und wirtschaftlich, sondern auch sicher, langlebig und normgerecht sind. In einem Sektor, in dem Baufehler hohe Kosten und Risiken verursachen können, ist die Rolle der Qualitätssicherung von entscheidender Bedeutung. Sie stellt sicher, dass sowohl Materialien als auch Ausführung den vereinbarten Standards, gesetzlichen Vorgaben und technischen Anforderungen entsprechen. Qualitätssicherung im Bauwesen umfasst eine Vielzahl von Aufgaben – von der Kontrolle eingehender Materialien und Bauteile über die laufende Überwachung der Bauausführung bis zur abschließenden Abnahme. Fachkräfte in diesem Bereich prüfen Pläne, dokumentieren Ergebnisse, führen Audits durch und sorgen für die Einhaltung technischer und rechtlicher Anforderungen. Zudem erstellen sie Maßnahmenpläne zur Behebung festgestellter Mängel und begleiten deren Umsetzung.

Ein zentraler Bestandteil der Qualitätssicherung ist das sogenannte Qualitätsmanagementsystem (QMS). Dieses System regelt klar, wer im Projekt welche Prüfverantwortung hat, welche Dokumentationen zu führen sind und wie mit Abweichungen umzugehen ist. Hierfür sind nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch Kenntnisse im Bereich Normen (wie DIN, ISO 9001, VOB) und ein ausgeprägtes Organisationstalent erforderlich. Auch Kommunikation spielt eine große Rolle, denn Qualitätssicherer agieren oft als Schnittstelle zwischen Bauleitung, Planern, Behörden und Nachunternehmern. Je nach Projektart und Bauherr unterscheiden sich die Anforderungen an die Qualitätssicherung. Im Wohnungsbau liegt der Fokus häufig auf der Gewährleistung baulicher Standards und der Vermeidung von Baumängeln im Innenausbau. Im Hoch- oder Industriebau geht es eher um konstruktive Integrität, Brandschutz, Abdichtungstechnik oder komplexe technische Anlagen. Im Tiefbau wiederum spielen Aspekte wie Materialqualität, Verdichtung oder Drainage eine größere Rolle.

Die Digitalisierung hat auch die Qualitätssicherung im Bau verändert. Digitale Baustellenakten, Mängelmanagement-Software, mobile Prüfprotokolle und die Integration von Qualitätssicherung in BIM-Modelle sind heute weit verbreitet. Dadurch lassen sich Abläufe effizienter gestalten, Fehlerquellen reduzieren und alle Beteiligten zentral mit relevanten Informationen versorgen. Die Fähigkeit, solche Systeme zu bedienen und zu implementieren, wird zunehmend zur Schlüsselqualifikation. Ein weiteres relevantes Thema ist die Dokumentation. Jeder Nachweis über die Einhaltung von Normen, Bauvorgaben und Prüfungen muss sauber, transparent und revisionssicher geführt werden – sei es für spätere Abnahmen, Haftungsfragen oder Förderbedingungen. Fehlerhafte oder fehlende Dokumentation kann zu Nachteilen für Bauherren, Architekten oder Baufirmen führen – bis hin zu rechtlichen Konsequenzen.

In der Qualitätssicherung eröffnen sich zahlreiche Karrieremöglichkeiten. Der Einstieg gelingt meist über ein Studium im Bauingenieurwesen, in der Architektur oder eine technische Ausbildung mit entsprechender Qualifikation und Erfahrung. Klassische Einstiegspositionen sind Assistent Qualitätssicherung, Baustelleninspektor oder Junior QS-Beauftragter. Bereits in diesen Rollen übernimmt man die Überwachung bestimmter Teilbereiche und unterstützt die Bauleitung bei der Qualitätssicherung. Mit wachsender Erfahrung sind Aufstiege zum Qualitätsbeauftragten, QS-Leiter oder Auditor möglich. In diesen Funktionen übernimmt man Verantwortung für die gesamte Qualitätssicherungsstrategie eines Unternehmens oder Projekts. Weitere Karrierepfade führen in Richtung technisches Controlling, Projektsteuerung oder als externer Sachverständiger für bautechnische Prüfungen. Auch bei Bauherren, Behörden oder Gutachterbüros finden sich anspruchsvolle Positionen mit starkem Bezug zur Qualitätssicherung.

Wer zusätzlich Schulungen oder Zertifizierungen wie z. B. den „Qualitätsmanager Bau“ oder den „Sachverständigen für Bauqualität“ absolviert, verbessert seine Chancen auf qualifizierte Positionen weiter. Auch Kenntnisse in Normen und Vorschriften, Umweltmanagement, Bauvertragsrecht sowie im Umgang mit digitalen Tools und Managementsystemen sind wichtige Pluspunkte. Inhaltlich bietet die Arbeit im Bereich Qualitätssicherung eine hohe Abwechslung, da man in viele Fachbereiche eingebunden ist – vom Rohbau über technische Gebäudeausrüstung bis zur Außenanlage. Die Tätigkeit ist zugleich analytisch, strategisch und kommunikativ. Sie erfordert ein hohes Maß an Sorgfalt, Objektivität und Verantwortungsbewusstsein.

Mit dem wachsenden Fokus auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und gesetzlichen Nachweispflichten (z. B. ESG-Kriterien, EU-Taxonomie) gewinnt auch die Qualitätssicherung weiter an Bedeutung. Neue Anforderungen bringen neue Prüfverfahren mit sich – etwa bei ökologischen Baumaterialien, regenerativen Energiesystemen oder modularen Bauweisen. Wer sich hier weiterbildet, positioniert sich ideal für eine langfristig sichere Karriere. Zusammenfassend lässt sich sagen: Qualitätssicherung im Bauwesen ist nicht nur ein wichtiges Kontrollinstrument, sondern ein eigenständiger und zukunftssicherer Karrierepfad mit vielseitigen Entwicklungsperspektiven. Fachkräfte in diesem Bereich tragen entscheidend dazu bei, dass Bauprojekte nicht nur gebaut, sondern auch zuverlässig und dauerhaft nutzbar werden.

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Die Bedeutung der Qualitätssicherung im Bauwesen

Qualitätssicherung ist im Bauwesen weit mehr als nur eine formale Anforderung – sie ist eine unverzichtbare Grundlage für Sicherheit, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit von Bauprojekten. In einem Bereich, in dem bereits kleine Mängel erhebliche Auswirkungen auf die Funktionalität, Nutzbarkeit oder sogar die strukturelle Integrität eines Bauwerks haben können, kommt der systematischen Sicherung der Bauqualität eine herausragende Bedeutung zu. Der Begriff „Qualitätssicherung“ im Bauwesen umfasst sämtliche Maßnahmen, die darauf abzielen, Fehler zu vermeiden, normgerechte Ergebnisse sicherzustellen und die Einhaltung vertraglich vereinbarter Leistungsparameter zu gewährleisten. Dabei geht es nicht nur um die Kontrolle der Endprodukte, sondern insbesondere um die kontinuierliche Überwachung aller Prozesse – von der Planung über die Materialbeschaffung bis hin zur Ausführung und Abnahme.

Ein zentraler Aspekt ist die Einhaltung technischer Normen und gesetzlicher Vorschriften. In Deutschland etwa ist die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) ein maßgeblicher Rahmen für viele Bauprojekte, insbesondere im öffentlichen Bereich. Darüber hinaus müssen DIN-Normen, Landesbauordnungen, Umweltauflagen sowie arbeits- und sicherheitsrechtliche Vorschriften beachtet werden. Verstöße gegen diese Regelwerke können gravierende rechtliche und finanzielle Folgen nach sich ziehen – bis hin zum Rückbau oder Haftungsfällen. Doch Qualitätssicherung ist nicht nur eine defensive Maßnahme zum Schutz vor Fehlern. Richtig implementiert, steigert sie auch aktiv die Wirtschaftlichkeit eines Projekts. Fehler, die früh erkannt und behoben werden, verursachen deutlich geringere Kosten als spätere Sanierungen oder Gewährleistungsarbeiten. Darüber hinaus steigert eine hohe Bauqualität den Wert einer Immobilie, verbessert die Energieeffizienz und erhöht die Zufriedenheit von Nutzern und Investoren.

Ein effektives Qualitätsmanagementsystem auf der Baustelle setzt voraus, dass Verantwortlichkeiten klar definiert sind. Wer prüft welche Bauteile? Welche Dokumentationen sind erforderlich? Welche Schwellenwerte führen zu einer Korrekturmaßnahme? All das muss projektspezifisch festgelegt und in einem Prüfplan oder Qualitätssicherungskonzept verankert werden. Je größer und komplexer ein Projekt, desto wichtiger ist es, diese Prozesse strukturiert und nachvollziehbar zu gestalten. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Kommunikation zwischen den Beteiligten. Architekten, Ingenieure, Bauleiter, Nachunternehmer, Bauherren und Gutachter müssen ein gemeinsames Qualitätsverständnis teilen. Offene Kommunikationswege und ein systematischer Austausch von Prüfergebnissen und Beobachtungen tragen entscheidend zur Fehlervermeidung bei. Hier setzen moderne digitale Werkzeuge an, die die Dokumentation, den Austausch und die Archivierung von Qualitätsnachweisen automatisieren und standardisieren.

Auch die Wahl der Materialien spielt eine große Rolle. Qualitätssicherung beginnt bei der Auswahl von Bauprodukten, die den technischen und ökologischen Anforderungen entsprechen. Lieferanten müssen geprüft, Chargen kontrolliert und die Einhaltung von Leistungserklärungen und Zulassungen dokumentiert werden. Eine lückenhafte Kontrolle der Materialqualität kann sich später in Form von Baufehlern oder Nutzungsproblemen niederschlagen. Auf der Baustelle selbst müssen Prüfungen regelmäßig und dokumentiert erfolgen. Das reicht von Sichtkontrollen über Messungen (z. B. Verdichtung, Feuchtigkeit, Ebenheit) bis hin zu zerstörungsfreien Prüfverfahren wie Ultraschall oder Thermografie. Besonders in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Betondecken, Abdichtungssystemen oder Brandschutzmaßnahmen ist eine lückenlose Kontrolle unerlässlich.

Nicht zuletzt spielt auch die Schulung und Sensibilisierung der Ausführenden eine wichtige Rolle. Qualität lässt sich nur sichern, wenn alle Beteiligten die Anforderungen verstehen und über die nötige Fachkenntnis verfügen. Deshalb gehören auch Weiterbildungsmaßnahmen, Unterweisungen und interne Audits zum Qualitätsmanagement. Eine gute Qualitätssicherungskultur lebt davon, dass Fehler nicht vertuscht, sondern als Chancen zur Verbesserung betrachtet werden. Bei Bauprojekten mit hohen Anforderungen, wie etwa im Krankenhausbau, bei Schulen oder im Industriebereich, ist die Qualitätssicherung oft sogar ein zentraler Bestandteil der Projektstruktur. Hier arbeiten QS-Beauftragte oder externe Prüfingenieure eng mit der Projektleitung zusammen und führen regelmäßig Abnahmen, Stichproben oder Sonderprüfungen durch.

Ein weiteres wichtiges Instrument sind Checklisten und digitale Mängelmanagementsysteme. Diese ermöglichen eine lückenlose Erfassung, Priorisierung und Verfolgung von Abweichungen. Die Rückmeldung an die ausführenden Gewerke sowie die Kontrolle von Nachbesserungen sind feste Bestandteile dieser Prozesse. Zusammenfassend lässt sich sagen: Qualitätssicherung ist keine rein technische Disziplin, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus Technik, Organisation, Kommunikation und Verantwortung. Wer sie ernst nimmt und strukturiert in den Bauprozess integriert, minimiert Risiken, steigert die Effizienz und erhöht die Zufriedenheit aller Beteiligten.

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Maßnahmen zur Qualitätssicherung auf Baustellen

Qualitätssicherung auf Baustellen ist entscheidend, um die Sicherheit, Funktionalität und Langlebigkeit von Bauwerken zu gewährleisten. Dabei geht es nicht nur darum, Normen zu erfüllen, sondern vor allem darum, Mängel zu vermeiden, Prozesse zu optimieren und das Vertrauen von Auftraggebern und Nutzern zu sichern. Die Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind vielfältig und reichen von der sorgfältigen Planung bis zur abschließenden Abnahme und Dokumentation. Ein zentraler Ausgangspunkt für jede Qualitätssicherung ist die Erstellung eines umfassenden Qualitätsplans. Dieser definiert, welche Qualitätsziele erreicht werden sollen, welche Prüfverfahren eingesetzt werden und wer für welche Prüfaufgaben verantwortlich ist. Der Qualitätsplan orientiert sich an gesetzlichen Vorgaben (wie DIN-Normen, VOB, Landesbauordnungen) sowie an projekt- und kundenspezifischen Anforderungen. Er bildet das Rückgrat für alle weiteren Maßnahmen und sorgt für eine strukturierte, nachvollziehbare Vorgehensweise.

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Qualifikation des ausführenden Personals. Eine gut geschulte und erfahrene Mannschaft ist Voraussetzung für hochwertige Bauausführung. Regelmäßige Schulungen, Sicherheitsunterweisungen, die Kenntnis aktueller Normen sowie ein tiefes Verständnis für Baumaterialien und Bauprozesse sind daher essenziell. Qualität lässt sich nicht verordnen – sie muss verstanden, gewollt und gelebt werden. Bereits in der Vorbereitungsphase werden Maßnahmen zur Qualitätssicherung implementiert. Dazu gehört die sorgfältige Auswahl von Materialien und Lieferanten. Nur zugelassene, normgerechte Produkte dürfen verwendet werden. Chargen- und Lieferscheinkontrollen, Leistungsnachweise sowie Prüfzertifikate sind unverzichtbar. Auch die Lagerung und Handhabung auf der Baustelle müssen kontrolliert werden, um Schäden oder Verunreinigungen zu vermeiden.

Während der Bauausführung werden systematische Prüfungen durchgeführt. Diese können in Form von Eigenüberwachungen durch das ausführende Unternehmen oder als Fremdüberwachungen durch unabhängige Prüfstellen erfolgen. Prüfungen betreffen sowohl sichtbare Aspekte (z. B. Mauerwerksausführung, Maßhaltigkeit) als auch unsichtbare wie Dichtheit, Tragfähigkeit oder Brandschutz. Prüfprotokolle und Fotodokumentationen sind obligatorisch und dienen der Nachvollziehbarkeit. Eine gängige Maßnahme ist die Verwendung von Checklisten. Diese stellen sicher, dass alle relevanten Schritte bei der Ausführung und Kontrolle berücksichtigt werden. Sie helfen insbesondere bei Routineaufgaben, Fehlerquellen frühzeitig zu erkennen, und sie vereinfachen die Dokumentation erheblich. Digitale Tools zur Mängelerfassung und mobilen Baustellendokumentation unterstützen diese Prozesse und ermöglichen eine sofortige Reaktion auf Abweichungen.

Auch Baustellenbesprechungen und regelmäßige Jour Fixes mit allen Beteiligten zählen zu den wirksamsten Instrumenten der Qualitätssicherung. Hier werden Fortschritte, Probleme und offene Punkte besprochen, Zuständigkeiten geklärt und Maßnahmen zur Fehlervermeidung festgelegt. Ein transparenter und lösungsorientierter Umgang mit Mängeln ist dabei entscheidend, um unnötige Verzögerungen oder Eskalationen zu vermeiden. Bauleiter und Poliere haben eine Schlüsselrolle in der Qualitätssicherung. Sie sind nicht nur für die fachgerechte Ausführung verantwortlich, sondern auch dafür, dass Kontrollen stattfinden, Mängel dokumentiert und beseitigt sowie Nachunternehmer auf die Einhaltung der Standards verpflichtet werden. Ihre Erfahrung und Aufmerksamkeit machen oft den Unterschied zwischen einem ordentlichen und einem mangelhaften Bauablauf.

Wichtig ist außerdem die Zwischen- und Endabnahme von Teilleistungen. Diese erfolgen oft durch Sachverständige oder Bauherrenvertreter und dienen der frühzeitigen Identifikation von Mängeln. Je früher Fehler erkannt werden, desto kostengünstiger und effizienter lassen sie sich beheben. Eine Endabnahme dokumentiert schließlich, dass alle Anforderungen erfüllt sind und das Bauwerk wie geplant genutzt werden kann. Ein weiteres wichtiges Element ist das Nachtrags- und Änderungsmanagement. Änderungen während der Bauphase bergen das Risiko von Planungsfehlern, Kommunikationslücken oder technischen Komplikationen. Eine strukturierte Nachverfolgung solcher Anpassungen hilft, negative Auswirkungen auf Qualität und Termine zu vermeiden. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist Teil der Qualitätssicherung geworden. Energieeffizienz, Ressourcenschonung und ökologische Bauweisen müssen geprüft und dokumentiert werden – etwa durch die Einhaltung von Zertifizierungsstandards wie DGNB, LEED oder BREEAM. Die Qualitätssicherung umfasst also zunehmend auch Umwelt- und Lebenszyklusperspektiven.

Zusätzlich gewinnen neue Technologien an Bedeutung. Building Information Modeling (BIM) etwa ermöglicht eine digitale, modellbasierte Bauüberwachung und verbessert die Transparenz über alle Bauphasen hinweg. Drohneninspektionen, 3D-Scans und sensorgestützte Messverfahren eröffnen neue Möglichkeiten zur lückenlosen Qualitätssicherung, insbesondere bei Großprojekten. Zusammenfassend gilt: Qualität auf Baustellen ist kein Zufallsprodukt. Sie ist das Ergebnis aus systematischer Planung, professioneller Ausführung, kontinuierlicher Kontrolle und kooperativer Kommunikation. Wer alle Beteiligten einbindet, klar dokumentiert, digital unterstützt und konsequent prüft, legt die Grundlage für erfolgreiche Bauprojekte ohne böse Überraschungen.

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Karrieremöglichkeiten in der Qualitätssicherung im Bauwesen

Die Qualitätssicherung im Bauwesen hat sich in den letzten Jahren zu einem eigenständigen und zunehmend gefragten Berufsfeld entwickelt. Angesichts steigender Anforderungen an Sicherheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich kontinuierlich gewachsen. Wer sich für eine Karriere in der Qualitätssicherung interessiert, findet im Bauwesen vielfältige und zukunftssichere Möglichkeiten mit attraktiven Entwicklungsperspektiven. Zu den zentralen Berufsbildern in der Qualitätssicherung gehören Qualitätsmanager, Bauleiter mit Schwerpunkt Qualitätskontrolle, Sachverständige für Bauqualität sowie Fachingenieure für Bauüberwachung. Diese Positionen sind nicht nur auf Großbaustellen gefragt, sondern auch in mittelständischen Bauunternehmen, bei Generalunternehmern, Projektentwicklern, öffentlichen Auftraggebern und Ingenieurbüros. Auch spezialisierte Dienstleister, die sich ausschließlich auf Qualitätssicherung und baubegleitende Prüfungen konzentrieren, bieten zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten.

Ein typischer Einstieg in das Berufsfeld erfolgt häufig über ein technisches Studium im Bauingenieurwesen, Architektur oder Projektmanagement. Wer sich auf Qualitätssicherung spezialisieren möchte, kann entsprechende Vertiefungsrichtungen wählen oder Weiterbildungen in Bereichen wie Baurecht, DIN-Normen, Baustoffkunde, Sicherheitsmanagement oder Umweltstandards absolvieren. Auch Facharbeiter mit einschlägiger Berufserfahrung und zusätzlicher Qualifikation (z. B. Meister, Techniker, Fachwirt) haben gute Chancen auf eine Karriere im Bereich Qualitätskontrolle. Berufseinsteiger können zunächst als Assistenz in der Bauleitung oder in der Projektüberwachung tätig werden und übernehmen schrittweise mehr Verantwortung bei der Kontrolle von Ausführungsqualität, Dokumentation und Koordination mit anderen Gewerken. Dabei geht es beispielsweise um die Prüfung von Bauzeichnungen, die Kontrolle der Ausführung auf der Baustelle, die Erstellung von Mängelberichten oder die Durchführung von Abnahmen. Mit zunehmender Erfahrung ist der Aufstieg zum Verantwortlichen für Qualitätssicherung in einzelnen Bauabschnitten oder für das gesamte Projekt möglich.

In leitenden Positionen sind Qualitätsverantwortliche häufig Bindeglied zwischen Projektleitung, Bauherren, Behörden und externen Gutachtern. Sie stellen sicher, dass gesetzliche Vorschriften, vertraglich vereinbarte Standards und interne Qualitätsrichtlinien eingehalten werden. Dazu gehören u. a. die Koordination von Prüfabläufen, das Erstellen von Qualitätshandbüchern, die Analyse von Fehlerquellen sowie das Einführen präventiver Maßnahmen zur Fehlervermeidung. Auch die Schulung von Mitarbeitenden zu Qualitätsthemen fällt in diesen Aufgabenbereich. Eine zunehmend wichtige Rolle spielen digitale Kompetenzen. Wer in der Qualitätssicherung arbeiten will, sollte sich mit digitalen Tools zur Baustellendokumentation, Mängelverfolgung, Planprüfung und Bauberichtserstellung auskennen. Kenntnisse in der Anwendung von BIM (Building Information Modeling), mobilen Prüf-Apps oder Datenbanksystemen sind inzwischen in vielen Unternehmen Voraussetzung. Damit steigen auch die Karrierechancen für technisch affine Fachkräfte mit IT-Kompetenz.

Die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten sind vielfältig. Je nach Unternehmensstruktur und Projekterfahrung sind Spezialisierungen in bestimmten Bauarten (z. B. Hochbau, Tiefbau, Industriebau), Baustoffgruppen (Beton, Holz, Stahl) oder Normbereichen (z. B. Brandschutz, Energieeffizienz, Schallschutz) möglich. Ebenso sind Wechsel in verwandte Bereiche wie Arbeitssicherheit, Umweltmanagement oder technisches Controlling gängig. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit als externer Berater, Gutachter oder Auditor ist für viele ein realistisches Karriereziel.

International tätige Bauunternehmen suchen zunehmend auch Fachkräfte für Qualitätssicherung mit Sprachkenntnissen und interkultureller Kompetenz, da Bauprojekte weltweit abgewickelt werden. Wer bereit ist, auf Auslandsbaustellen zu arbeiten, kann mit attraktiven Vergütungen und schnellen Aufstiegsmöglichkeiten rechnen. Gerade bei Großprojekten im Infrastrukturbereich oder bei energieeffizienten Bauvorhaben ist die Rolle der Qualitätssicherung besonders zentral. Ein weiterer Vorteil des Berufsfelds liegt in der hohen Arbeitsplatzsicherheit. Qualität wird in allen Konjunkturphasen benötigt, und mit zunehmender Regulierungsdichte steigen die Anforderungen kontinuierlich. Hinzu kommt, dass viele ältere Fachkräfte in den nächsten Jahren altersbedingt ausscheiden, was den Fachkräftemangel in diesem Bereich weiter verschärft und die Einstiegschancen für Nachwuchskräfte verbessert.

Die Vergütung im Bereich Qualitätssicherung ist abhängig von Qualifikation, Unternehmensgröße, Projektverantwortung und regionalen Unterschieden. In der Regel liegt das Einstiegsgehalt für Bauingenieure mit Schwerpunkt Qualität bei rund 45.000 bis 55.000 Euro brutto jährlich. Mit Erfahrung und Verantwortung für Großprojekte sind auch Gehälter jenseits der 80.000 Euro möglich. Selbstständige Gutachter und Auditoren können je nach Auftragslage deutlich darüber liegen. Zusammengefasst bietet der Bereich Qualitätssicherung im Bauwesen ein anspruchsvolles, verantwortungsvolles und zugleich zukunftssicheres Berufsfeld. Wer ein Auge fürs Detail hat, technische Zusammenhänge versteht, gerne mit Menschen kommuniziert und bereit ist, sich kontinuierlich weiterzubilden, findet hier vielfältige Möglichkeiten für eine nachhaltige Karriere.

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